Übersichtlichkeit spielt dabei eine Rolle, zudem ergonomische Gesichtspunkte, die langes Arbeiten im Sitzen oder Stehen problemlos ermöglichen. Eine Werkbank sollte dabei über eine grosse Arbeitsfläche verfügen.
Das genutzte Material sollte gegen mechanische Einflüsse und Verschmutzungen unempfindlich sein. Holzplatten, am besten als mehrschichtig verleimte Multiplex-Ausführung, sind robust und widerstandsfähig und damit besonders geeignet. Eine professionelle Werkbank bietet in der Regel eine Platte mit mindestens 40 mm Dicke, die mit einem stabilen Stahlkonstrukt verbunden ist.
Darauf lassen sich problemlos Schraubstock, Bohrmaschinenständer oder andere Geräte montieren, auch eine direkte Verschraubung mit der Platte ist möglich, um so zusätzliche Sicherheit und Stabilität beim Bearbeiten von Werkstücken zu erreichen.
Ein Kriterium für die Stabilität ist die vom Hersteller angegebene Tragfähigkeit als maximale Flächenlast, die ausreichende Reserven beinhalten sollte, um auch bei Belastungsspitzen auf der sicheren Seite zu sein. Eine Flächenlast von 800 kg ist in der Regel ausreichend, um auch bei schweren Werkstücken und starker manueller Belastung (z. B. beim Hobeln oder Fräsen) genügend Stabilität zu bieten.
Je nach Einsatzzweck und -Ort der Werkbank sind Modelle mit Standfüssen oder Rollen erhältlich. Bei beiden Varianten ist ein stabiler und sicherer Stand entscheidend für die Arbeitssicherheit. Für bestimmte Anforderungen kann es zudem notwendig sein, die Standfüsse mit Bolzen im Boden zu fixieren und so zusätzliche Stabilität zu gewährleisten.
Die mobilen Varianten müssen dagegen hochwertige Kugellager und gummierte Rollen besitzen, die das Gewicht der Werkbank selber und der darauf und darin gelagerten Werkzeuge und Materialien tragen und – besonders wichtig – auch abbremsen können. Die Bremse wird in der Regel durch einen Fussschalter ausgelöst und freigegeben und muss stark genug sein, um auch hohe Kräfte zu kompensieren.
Beim Unterbau stehen je nach genauem Einsatzzweck unterschiedliche Modellvarianten zur Auswahl. Das einfachste Modell bietet nur eine aufgeständerte Arbeitsplatte und darunter Freifläche, wo Rollcontainer oder Maschinen Platz finden können. Wo mehr Platz benötigt wird, um Werkzeuge, Kleinteile und Verbrauchsmaterialien nahe am Arbeitsplatz zu lagern, empfehlen sich Unterbauten mit Schubladen oder Schranktüren aus Metall. Durch spezielles Zubehör lassen sich so auch komplette Werkzeugsammlungen übersichtlich und staubgeschützt lagern und zudem den oft wertvollen Inhalt vor unbefugter Benutzung oder Diebstahl sichern.
Wo körperliche Arbeit verrichtet werden muss, ist die Arbeitsplatzergonomie besonders wichtig (Bild: Vadim Orlov – Shutterstock.com)
Die Unterbauten werden, wie die Ständerkonstruktion, bei Werkbänken für den professionellen Einsatz aus stabilem Stahlblech gefertigt, das in der Regel mit einer Hammerschlag- oder Pulverlackierung versiegelt ist. Das hat nicht nur ästhetische Gründe, sondern schützt die Oberflächen vor Flugrost und Korrosion und verlängert so die Nutzungsdauer der Werkbank. Bei Stahlunterkonstruktionen ist zudem die Verarbeitung entscheidend, die Kanten müssen sauber abgekantet sein und dürfen keine scharfen Kanten oder Ecken aufweisen, da ansonsten eine unbedachten Bewegung Verletzungen des Werkers oder Beschädigungen der Werkstücke zur Folge haben können.
Auch sollten Schubladen oder Ablagen so gestaltet sein, dass sie sich einfach reinigen lassen. Das schützt nicht nur vor dauerhaften Verschmutzungen, sondern ist, etwa bei einer Werkbank in einem metallverarbeitenden Betrieb, bedeutsam für die Arbeitssicherheit. Scharfkantige Metallspäne, die sich in unsauber verarbeiteten Kanten und Ecken sammeln und festsetzen, können, wenn sie nicht entfernt werden, leicht Schnittwunden oder andere kleine Verletzungen zur Folge haben.
Wo körperliche Arbeit verrichtet werden muss, ist die Arbeitsplatzergonomie besonders wichtig. Ob im Stehen oder Sitzen, die Arbeitshöhe sollte sich immer an den individuellen körperlichen Voraussetzungen des Werkers orientieren, damit die Arbeit ermüdungsfrei und auch langfristig ohne körperliche Schäden durchgeführt werden kann. Professionelle Werkbänke bieten daher die Möglichkeit von Werk aus oder als Zubehör, die Arbeitshöhe entweder durch variable Ständer oder durch eine Verstellung der Arbeitsplatte zu verändern. Bei höhenverstellbaren Modellen ist vor Arbeitsbeginn darauf zu achten, dass sie sicher arretiert sind, damit die Werkbank nicht unerwartet bei Belastung nachgibt.
Schubladenkonstruktionen unter der Werkbank schaffen zusätzlichen Stauraum und sorgen für Struktur am Arbeitsplatz. Die Anforderungen an die Führungsschienen und Schubladen selber sind dabei deutlich höher als beispielsweise bei Möbeln, denn oft werden hohe Gewichte in den Schubladen verstaut, ohne dass sich dieses auf deren Funktion auswirken darf. Aus diesem Grund werden in der Regel sehr hochwertige Führungen aus Metall eingesetzt, die das problemlose Öffnen und Schliessen der Schublade aus jeder Position ermöglichen.
Damit das dauerhaft so bleibt, sollte die Mechanik regelmässig abgesaugt und anschliessend mit Öl, Graphit oder Fett geschmiert werden. Grosse Griffe sorgen dafür, dass die Schubladen auch mit Arbeitshandschuhen problemlos geöffnet werden können. Damit die Tiefe der Schubladen vollständig ausgenutzt werden kann, sollten sie über einen Vollauszug verfügen und gleichzeitig konstruktiv sicherstellen, dass die Lade nicht komplett herausgezogen werden kann.