Bestellungen, Bestellbestätigungen, Lieferscheine, Rechnungen, interne Notizen und Protokolle – die meisten Dokumente im Betrieb werden auch heute noch auf Papier ausgedruckt und dann archiviert. Zwar gibt es zunehmend auch IT-basierte Archivierungslösungen, die jedoch mit Investitionen und zusätzlichem Aufwand für die Digitalisierung des vorhandenen Archivs verbunden sind und sich daher nur zögerlich durchsetzen können. Daher werden in Büro und Archiv wohl auch in Zukunft Regale und Aktenschränke das Bild bestimmen.
Ein gut gefüllter Aktenordner kann dabei schnell ein Gewicht von mehreren Kilogramm erreichen, kommen mehrere davon zusammen, können sie ein Regalsystem aus Holz oder Kunststoff, wie sie im Wohnbereich eingesetzt werden, überfordern. Professionelle Industrieregale für Büro und Archiv werden daher aus Stahl gefertigt, um eine ausreichende Tragkraft sicherzustellen. Dabei müssen sowohl die Fachbelastung wie auch die Gesamtbelastung des Regalfeldes betrachtet werden, um die Stabilität zu gewährleisten.
Der Regalrahmen eines professionellen Stahlregals kann dabei bis zu 2.8 Tonnen an Gewicht aushalten, das sich auf die einzelnen Tablare, die Regalbretter, verteilt. Damit diese unter der Last nicht brechen oder verbiegen, sind sie auch in verstärkten Varianten erhältlich. Hierzu werden Querstreben unterhalb der Tablarfläche verschweisst, die die Tragkraft deutlich erhöhen. Allerdings sind auch hier physikalische Grenzen zu beachten, denn je länger oder tiefer ein Tablar ist, desto stärker kann es durchbiegen.
Professionelle Regalsysteme für Büro und Archiv werden in unterschiedlichen Abmassen angeboten, um optimale Lösungen für unterschiedliche Anforderungen zu realisieren. Üblich sind Tiefen von 300 bis 600 mm und Längen zwischen 770 und 1270 mm, jeweils mit Zwischenmassen. Die Tablare sind nicht nur mit unterschiedlichen Verstärkungen erhältlich, sondern können auch geschlitzt ausgeführt werden, um so mittels einfach zu montierender Steckwände Ablagefächer zu schaffen, in denen etwa Büromaterial gelagert wird. Ebenso sind verschiebbare Trennwände erhältlich, die zusätzliche Flexibilität bei der Raumaufteilung bieten.
Werden die Regale nicht an der Wand montiert, sondern um Platz zu sparen in Reihen hintereinander aufgestellt, ist eine Durchschiebesicherung für Tablare sinnvoll. Sie verhindert, dass Akten unabsichtlich nach Hinten durchgeschoben werden können und wird direkt auf den geschlitzten Tablaren montiert. Reicht dies nicht aus, oder sollen die gelagerten Akten zusätzlich gegen Staub geschützt werden, können Seiten- und Rückwände einmontiert werden, die einfach mit einem Doppel-Rahmenverbinder in die geschlitzten Regelständer eingehängt werden.
Professionelle Regalsysteme für Büro und Archiv werden in unterschiedlichen Abmassen angeboten. (Bild: Daniilantiq – Shutterstock.com)
Schraubverbindungen sorgen für eine zusätzliche Stabilisierung, ¬sie kommen beispielsweise in Form eines Kreuzverbandes zum Einsatz und verhindern zuverlässig Verwindungen und halten zudem das Regalsystem in der Lot- und Waagerechten. Ist darüber hinaus auch eine Sicherung gegen ein unabsichtliches Verschieben des Regales gewünscht, können die Ständer über spezielle Füsse am Boden verschraubt werden, ebenso ist eine Befestigung an der Wand möglich. Da die Regalsysteme modular aufgebaut und damit beliebig erweiterbar sind, ist es ausreichend, nur das wandnächste Regal mit Dübel und Schraube zu fixieren, Anbauelemente können dann mittels eines Säulenverbinders fest mit dem verschraubten Regalelement verbunden werden.
Ist der Boden nicht vollkommen eben, ist das bei Industrieregalsystemen auch kein Problem, denn höhenverstellbare Füsse können über ein Gewinde gewisse Höhenunterschiede ausgleichen und somit Unebenheiten nivellieren. Zudem werden die Regalpfosten in unterschiedlichen Höhen angeboten und können bei Bedarf auch von Werk aus gekürzt werden, um individuelle Zwischengrössen zu erreichen.
Um Regale über Eck zu montieren, werden passende Eckverbinder angeboten, die es ermöglichen, einzelne Fachböden im rechten Winkel zu montieren und miteinander zu verschrauben, um dem Gesamtsystem zusätzliche Stabilität zu verleihen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Tragkraft der Schraubverbindungen geringer ist und daher kurze Tablare stabiler sind.
Wenn die Regale nicht allein dazu dienen, Akten möglichst platzsparend zu verstauen, sondern sie auch als Arbeitsplätze genutzt werden sollen, lassen sich ausziehbare Fachböden einsetzen, die auf einer angenehmen Arbeitshöhe montiert werden und bei Bedarf eine zusätzliche Arbeits- und Ablagefläche bereitstellen. Sie können nach Benutzung einfach wieder auf die reguläre Tiefe des Regals zusammengeschoben werden.
Wird statt mit Aktenordnern mit Hängeregistern gearbeitet, finden sich auch hierfür passende Einbauelemente in verschiedenen Längen, die statt eines regulären Tablars eingesetzt werden. Sie sorgen effektiv und effizient für Ordnung und einen schnelleren Zugriff auf wichtige Dokumente und Unterlagen.
Für die Aufbewahrung von Büromaterialien oder sofern die Industrieregale auch im Bereich Lager eingesetzt werden sollen, können flachere Front- und Rückwände und keilförmige Trennwände eingesetzt werden, die im offenen Regal Lagerfächer entstehen lassen. Für Übersicht und Ordnung sorgt eine Beschriftungsleiste, in der Etiketten staubgeschützt angebracht werden können. Damit ist es unnötig, das Regal selber zu bekleben, was die Flexibilität des Systems deutlich erhöht und einen späteren Umbau ermöglicht.