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Wenn der Mensch Güter transportiert

Lastenträger gibt es in unserer modernen Welt nicht mehr. Trotzdem gibt es immer wieder Handtransporte, die der Mensch bewältigen muss – Hilfsmittel können dabei unterstützen.

Gesetzliche Vorgaben über zumutbare Transportvolumina und -gewichte für Menschen gibt es nicht. Auch wenn der Begriff „Schwerstarbeit“ gängig ist, ist dieser nicht festgelegt: Für den einen ist bereits das Tragen von Getränken Schwerarbeit, andere tragen schwere Säcke mit Leichtigkeit.

Wie viel eine Person auf einmal oder pro Tag heben, tragen und transportieren darf, ist individuell stark verschieden. Es hängt von Alter, Geschlecht, körperlicher Verfassung und Trainingsstand des Einzelnen ab. Ältere oder ganz junge Mitarbeiter gehen beim Handtransport ein höheres Risiko ein, sich zu verletzen oder überzubelasten. Auch lassen sich bei diesem Thema die Geschlechter nicht gleichmachen: Eine trainierte Frau im besten Alter verfügt in der Regel dennoch über weniger Muskelkraft als ein ebensolcher Mann.

Technik und Wissen

Routine und entsprechende Schulungen können Arbeitnehmern den Handtransport erleichtern. Kenntnisse über ergonomisches Heben und Tragen (Stichwort Rückenschule) kann sich jeder Erwerbstätige aneignen; in vielen Unternehmen gehören entsprechende Lehrgänge mittlerweile zur betrieblichen Gesundheitsfürsorge bzw. Unfallprävention.

Natürlich ist es Sache jedes verantwortungsbewussten Arbeitgebers, beim Kauf und bei der Nachrüstung der Betriebsausstattung die Gesundheit seiner Mitarbeiter zu bedenken. Dazu gehört auch, diesen hochwertige und bediensichere Hilfsmittel für den Handtransport in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen.

Der Transport durch den Menschen, unterstützt von moderner Technik, ist oftmals die einzige Alternative, etwa in engen Gängen, verwinkelten Lagern, bei der Kundenlieferung oder beim Be- und Entladen. Durch optimale technische und organisatorische Verhältnisse am Arbeitsplatz kann eine wesentlich grössere Lastmenge von Menschen bewegt werden, ohne deren Gesundheit und Sicherheit zu gefährden.

Es gibt immer wieder Handtransporte, die der Mensch bewältigen muss. (Bild: Air Images – Shutterstock.com)

Lastenbewegung in Betrieben

Soll ermittelt werden, wie und von wem eine Last am besten transportiert werden kann, müssen neben persönlichem Risiko, Engagement und Kenntnisstand verschiedene äussere Faktoren berücksichtigt werden:

  • Wie gross und schwer ist die Last? Wie kann sie gehalten/getragen werden? Gibt es scharfe Kanten oder rutschige Flächen? Wo liegt der Schwerpunkt? Kann sie von einem Menschen allein ohne Hilfsmittel sicher gehalten und bewegt werden?
  • Welche körperlichen bzw. physikalischen Anforderungen (Haltungen, Drehungen, Bewegungen) sind mit der Beschaffenheit der Last verbunden?
  • Anforderungen des Transports selbst: Wie schnell muss es gehen? Wie weit und wie hoch geht es? Gibt es Treppen, Rampen, Aufzüge oder Freigelände auf der Wegstrecke?
  • Wie sieht die Arbeitsumgebung aus? (Raumklima, Hallengrösse, Bodenarten …)
  • Sind Schutzkleidung oder Schutzmassnahmen vorgeschrieben?

Zudem besteht ein Unterschied zwischen dem reinen Umsetzen und dem Transport einer Last: Wird sie nicht weiter als zwei Meter bewegt und sind dafür nur zwei oder drei Schritte nötig, gilt das als Umsetzen. Getragen werden Lasten, wenn sie bis zu 50 Meter weit auf dieselbe Art und in derselben Haltung transportiert werden.

Hilfsmittel

Damit ein Transporthilfsmittel sinnvoll ist, muss es zur Last, zum Weg und selbstverständlich zum Menschen passen. Betriebe, in denen viele unterschiedliche Waren transportiert werden, sollten daher ein umfangreiches Sortiment an kleinen und grösseren Transporthilfsmitteln bereithalten.

Schon zum Bewegen leichter Lasten lohnt sich die Anschaffung kleiner, aber bewährter Hilfsmittel. Dazu zählen Tragegurte, Hand- und Tragmagnete, Handsauger (für glatte Oberflächen) und spezielle Klauen und Klemmen. Sie erleichtern nicht nur das Heben, Halten und Bewegen der Last, sondern minimieren dabei auch das Verletzungsrisiko.

Für schwerere und schwere Lasten empfehlen sich Klassiker wie die Sackkarre, wobei die Ladung darauf stets gut gesichert werden muss. Zudem haben sich alle Werkzeuge bewährt, die nach dem Hebelprinzip funktionieren und somit die Kraft des Menschen vervielfachen, zum Beispiel Metallrohre, Rohrschlüssel und Transportstangen (Knippstangen bzw. Rollknippstangen aus Vierkant- oder Rundstahl). Schnell unterlegbare Walzen, Transportfahrwerke, Rollen oder Wälzwagen machen aus der tragbaren Last eine fahrbare, was den Transportaufwand enorm reduziert.

Was mit diesen Hilfen nicht von einem oder zwei Menschen sicher aufgenommen und bewegt werden kann, ist ein Fall für kompliziertere Mechanik, Hydraulik oder Elektrik: Hier kommen Flaschenzug, Hubwagen, Gabelstapler, Kran und Co. zum Einsatz.

Sicherheit sollte gewährleistet sein!

Nur geschulte Mitarbeiter profitieren in vollem Umfang von den verfügbaren Transporthilfen. Darum sollten Arbeiter und Angestellte nicht nur in rücken- und gelenkschonenden Hebe- und Tragetechniken, sondern auch im konkreten Umgang mit den betriebseigenen Werkzeugen unterwiesen werden.

Wälzwagen und Transportfahrwerke sind zum Teil lenkbar und ersparen das Wegnehmen und erneute Unterlegen von Rollen. Beim Beladen muss jedoch die Balance stimmen, damit das Fahrwerk nicht gebremst oder gekippt wird und die Last weder ins Rutschen gerät noch herunterfällt.

Beim Arbeiten mit Hebeln oder Stangen besteht Gefahr vor allem durch den grossen Wirk- und Schwenkradius dieser Geräte. Zudem können sie durch falsches Ansetzen oder Abgleiten ausschlagen und schlimmstenfalls in hohem Bogen durch die Luft fliegen. Der richtige Ansetz-, Drück- oder Kipppunkt lässt sich nur durch viel Erfahrung und Übung richtig einschätzen. Jedoch kann sich hier auch ein Profi mal irren, darum sollte im entscheidenden Moment am besten niemand im Wege stehen.

 

Artikelbild: © NosorogUA – Shutterstock.com
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