Stapler sind flexibel und können so gut an verschiedenen Stellen eingesetzt werden – anders bei den Anlagen, die fest montiert bzw. an Schienen gebunden sind.
Flurgebunden bedeutet, dass die Fahrzeuge auf dem Boden fahren, mit unstetig wird bezeichnet, dass sie nur dann fahren, wenn sie auch benötigt werden.
Wenn Güter vom Lieferanten zum Kunden gebracht werden, erfahren die Güter eine Ortsveränderung, die landläufig als „Transport“ bezeichnet wird. Auch Menschen, die mit Bus oder Bahn von einem Ort zum anderen fahren, werden transportiert. Im innerbetrieblichen Bereich sind jedoch oft nur kurze Strecken, bisweilen nur wenige Meter, zurückzulegen. Daher hat sich für das Fortbewegen von Arbeitsgegenständen oder Materialien in einem System (Betrieb, Produktionshalle) der Begriff „Fördern“ durchgesetzt.
Analog dazu werden die notwendigen technischen, organisatorischen und personellen Mittel, die zum Fördern benötigt werden, als Fördersysteme bezeichnet. Sie erfüllen verschiedene wichtige Funktionen:
Stapler sind Fördermittel, mit denen Paletten, Gitterboxen oder andere unterfahrbare Ladungsträger aufgenommen, abgesetzt und transportiert werden können. Es gibt sie in drei- oder vierrädrigen Varianten, wobei Dreiräder eine besonders hohe Wendigkeit bieten, jedoch nur auf glatten Böden im Innenbereich betrieben werden können. Vierradstapler haben dafür eine höhere Stabilität gegen seitliches Kippen und sind auch für den Ausseneinsatz und die Förderung von grossen Lasten geeignet.
Das kennzeichnende Merkmal fast aller Staplertypen ist das vertikale Hubgerüst, an dem geschmiedete Gabeln oder andere Lastaufnahmemittel angebracht werden können. Damit Stapler eine möglichst grosse Hubhöhe erreichen und gleichzeitig die Höhe des Fahrzeuges begrenzt wird, ist das Hubgerüst in der Regel teleskopierbar. Es besteht aus zwei (Duplexmast) oder drei (Triplexmast) Segmenten, die ineinander gelagert sind und hydraulisch ausgefahren werden.
Ein wesentliches Kriterium für das Hubgerüst ist die Höhe des Freihubs, das ist die maximale Hubhöhe der Gabeln, die ohne ein Ausfahren des Hubmastes erreicht werden kann. Der Freihub entspricht damit dem der Hubhöhe bei Einfachhubgerüsten und beträgt bei einem teleskopierbaren Hubgerüst etwa 150 mm. Reicht dieser Freihub nicht aus, etwa für Arbeiten innerhalb von Containern oder einer Regalanlage, müssen speziell konstruierte Hubgerüste oder Gabelhubwagen eingesetzt werden, die einen Sonderfreihub erlauben.
Stapler sind Fördermittel, mit denen Paletten, Gitterboxen oder andere unterfahrbare Ladungsträger transportiert werden können. (Bild: Dmitry Kalinovsky – Shutterstock.com)
Gabelstapler nehmen das Fördergut freitragend, ausserhalb ihrer Radbasis auf, die Gabeln befinden sich an einem frontal befestigten Hubgerüst. Um die Lastaufnahme zu erleichtern, wird das Hubgerüst um bis zu 3° nach vorne geneigt und kann im angehobenen Zustand um 8°-10° nach hinten geneigt verfahren werden. Da der Lastschwerpunkt im vorderen Bereich liegt, sind Gabelstapler mit einem Gegengewicht (in der Regel die Batterie) am hinteren Fahrzeugende versehen.
Die übliche Hubhöhe von Gabelstaplern liegt bei bis zu 8,5 m, batteriebetriebene Modelle können Nutzlasten von bis zu 5 to tragen, Modelle, die mit Gas oder Diesel angetrieben werden, erreichen Nutzlasten von bis zu 16 to.
Anders als Gabelstapler besitzen Spreizenstapler starre Gabeln, die an einem nicht neigbaren Hubmast befestigt sind. Der Schwerpunkt liegt innerhalb der Radbasis, was die Kippgefahr verringert und die Nutzung von kurzen Gabeln ermöglicht. So lassen sich Spreizenstapler auch in engen Regalgängen zum Ein- und Auslagern einsetzen. Der Fahrer sitzt bei diesen Modellen seitlich zum Hubmast und hat damit freie Sicht nach Vorne und Hinten.
Diese Staplervarianten sind ähnlich wie Spreizenstapler konstruiert, weisen jedoch anstelle der starren Gabeln eine Teleskopgabel auf. Damit lassen sich auch querstehende Paletten unterfahren und anschliessend in die Radbasis bewegen, bevor die Last verfahren wird.
Schubmaststapler sind ebenfalls eine Weiterentwicklung der Spreizenstapler, die jedoch über einen längsverschiebbaren, oft auch neigbaren Schubmast verfügen. Sie eignen sich zur Aufnahme von quer- oder längsliegenden Paletten gleichermassen und werden oft im Hochregallager zur Ein- und Auslagerung von Paletten eingesetzt. Sie haben im Vergleich zu einem Kommissionierstapler jedoch den Nachteil, dass die Fahrerkabine nicht beweglich ist, eine Einlagerung in grösserer Höhe erfordert damit viel Erfahrung des Fahrers, da die Last nur über ein Kamerasystem beobachtet werden kann.
Bei einem Kommissionierstapler wird der Bedienstand zusammen mit dem Lastaufnahmemittel nach oben oder unten verfahren, der Fahrer ist also jederzeit auf einer Höhe mit der Last. Eine Schwenkschubgabel erleichtert zusätzlich die Ein- und Auslagerung im Hochregallager, da damit die Palette gedreht werden kann, ohne den Gang zu verlassen, die Palette abzusetzen und um 90° versetzt wieder aufzunehmen. Kommissionierstapler werden oft auch zur Kommissionierung von einzelnen Verpackungseinheiten aus einem Palettenfach eingesetzt, der Kommissionierer nimmt in diesem Fall eine oder mehrere leere Paletten als Ladehilfsmittel mit, auf die die kommissionierte Ware abgestellt wird.
Diese Bauform verfügt über ein Hubgerüst, das wie eine Schwenkschubgabel aus der Mittelstellung heraus in beide Richtungen um 90° geschwenkt werden kann. Gelenkstapler sind damit auch für die Arbeit in engen Regalgängen geeignet, erfordern jedoch aufgrund ihrer hohen Wendigkeit deutlich mehr Erfahrung und Routine in der Steuerung, die deutlich anspruchsvoller ist als bei einem konventionellen Stapler mit festem Hubgerüst.
Hierbei handelt es sich um Modelle, die dem Schubmaststapler sehr ähnlich sind, jedoch lassen sich alle vier Räder des Vierwegestaplers um 90° drehen, wodurch diese Stapler auf der Stelle drehen und die Last von allen vier Seiten aufnehmen können.
Fazit: Um die Arbeit mit Paletten und Gitterboxen zu erleichtern, sind Stapler im Betrieb unerlässlich. Sie ermöglichen die schnelle, sichere und reibungslose Ortsveränderung auch von schweren Gütern, und das nicht nur am Boden, sondern auch in der Höhe. Entscheidend sind neben der technischen Ausführung jedoch immer auch das Können und die Erfahrung des Fahrers.